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Tag der Niedersächsischen Denkmalpflege in Nordhorn

Gestern Textil – heute Profil. Nachnutzung textiler Industriekultur entlang der Baumwollstraße


Die Grafschaft Bentheim war im 19. und 20. Jahrhundert wie die angrenzenden Regionen entlang der sogenannten „Baumwollstraße“, das Westmünsterland und die Twente, stark von der Textilindustrie geprägt. Das Zentrum der Textilindustrie in der Grafschaft Bentheim bildete Nordhorn, das sich zur Zeit des „Wirtschaftswunders“ als „Textilstadt im Grünen“ darstellte und als einer der bedeutendsten Standorte der deutschen Textilindustrie galt. Hierzu trugen die in Nordhorn sesshaften international agierenden Textilkonzerne Povel, Rawe und Nino bei.

Der Niedergang der Textilindustrie am Ende des 20. Jahrhunderts verursachte nicht nur einen tiefgreifenden wirtschaftlichen Strukturwandel in den Textilregionen beiderseits der deutsch-niederländischen Grenze, sondern hinterließ auch zahlreiche Industriebrachen. Zu diesen gehörten auch viele bedeutende Industriedenkmale, deren Erhalt ohne eine weitere Nutzung stark gefährdet war.

Der 20. Tag der Niedersächsischen Denkmalpflege widmet sich der Nachnutzung textiler Industriekultur entlang der Baumwollstraße. Vor dem Hintergrund der jeweiligen gesellschaftlichen, rechtlichen und ökonomischen Rahmenbedingungen sowie der baugeschichtlichen Würdigung von Industriedenkmalen sollen unterschiedliche Strategien zur Revitalisierung von Industriebrachen in Nordhorn und anderen Standorten dieser Textilregionen dargestellt werden. Damit verbundene Potentiale und Einschränkungen, bedeutende Industriedenkmale ehemaliger Textilfabriken zu erhalten, sowie die Umnutzung solcher Kulturdenkmale stehen im Mittelpunkt des 20. Tages der Niedersächsischen Denkmalpflege in Nordhorn.

Zu diesen Themen werden am Freitag, den 1. Juni, im Kompetenzzentrum Wirtschaft, dem ehemaligen Nino-Spinnerei-Hochbau, ab 14.00 Uhr Vorträge und eine Podiumsdiskussion angeboten. In Gegenwart der Staatssekretärin im Niedersächsischen Ministerium für Wissenschaft und Kultur Frau Dr. Johannsen wird in der Abendveranstaltung ab 18.00 Uhr am gleichen Ort der renommierte Industriedenkmalpfleger Axel Föhl einen Festvortrag halten, dem sich ein Empfang der Stadt Nordhorn anschließen wird.

Für Samstag, den 2. Juni, ist eine Exkursionen vorgesehen: Die beginnt um 10.00 Uhr mit einem Rundgang an der Alten Weberei durch die „Wasserstadt Povel“, dem eine Bootsfahrt zum Klukkert-Hafen folgt. Anschließend besteht die Möglichkeit für eine Führung durch den Nino-Spinnerei-Hochbau oder durch das Stadtmuseum Nordhorn. Nach einem Mittagessen wird die letzte Station der Exkursion in Enschede angesteuert: Hier wird die prämierte Siedlung Roombeek besichtigt, welche nach der verheerenden Explosion im Jahr 2000 inzwischen einschließlich ehemaliger Textilfabriken mustergültig wiederaufgebaut worden ist.

Für die Teilnahme am 20. Tag der Niedersächsischen Denkmalpflege in Nordhorn, insbesondere für die Teilnahme an der Exkursion, ist eine Anmeldung erforderlich. Anmeldungen werden bis spätestens 28. Mai an das Niedersächsische Landesamt für Denkmalpflege per E-Mail an marina.uphus@nld.niedersachsen.de oder mit der Karte in der beigefügten Einladung erbeten. Der Fahrt- und Teilnahmepreis für die Exkursion am Samstag, den 2. Juni, beträgt jeweils 25,00 Euro pro Person. Im Preis sind die Kosten für die Führungen, für die Bootsfahrt, für den Bustransfer sowie für das Mittagessen enthalten.
Flyer Tag der Niedersächsischen Denkmalpflege 2018

  Tag der Niedersächsischen Denkmalpflege in Nordhorn

Niehues & Dütting, Spinnerei-Hochbau, Spinnsaal.   Bildrechte: Stadtmuseum Nordhorn

Niehues & Dütting, Spinnerei-Hochbau, Spinnsaal.

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